Am Jamboree in Schweden nahm eine sehr große österreichische Delegation teil. Zensur in den Lagermedien führte zur Gründung der “Rainbow-Scouts”.

2011 Schweden

Die Fakten

  • Was: 22. Jamboree
  • Wann: 25. Juli–7. August 2011
  • Wo: Rinkaby, Schweden
  • Wer: 41.573 Teilnehmer*innen aus 149 Ländern, 843 Teilnehmer*innen aus Österreich.
  • Motto: “Simply Scouting”

Weitere Informationen

Lagergelände

  • Das Lager war den vier Jahreszeiten untergeordnet, Sommer, Herbst und Winter mit je 6 Unterlagern, der Frühling war den IST und den Erwachsenen vorbehalten.

IST (International Service Team)

  • Das IST (International Service Team) bestand aus über 10.000 Pfadfinderinnen und Pfadfindern aus der ganzen Welt. Sie waren für den ordnungsgemäßen Ablauf des Jamborees verantwortlich.

IKEA u.a. Sponsoren

  • Ikea sponserte z.B. Ausrüstungsgegenstände wie Zelte, Kochgeschirr, Patrullenmaterial – wenn ein Transport für die Gruppen aus den Heimatländern zu teuer oder schwierig geworden wäre. Alles wurde nach dem Jamboree günstig verkauft.

Schlußzeremonie

  • Die Rockband „Europe“ hatte einen fulminanten Auftritt bei der Schluss Zeremonie.

Medien

  • Es gab täglich einen 2seitigen Newsletter in fünf Sprachen – Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch und Arabisch.
  • Die Lagerzeitung war diesmal ein Magazin “Hej Jam”, hatte 24 Seiten und war in Englisch und Französisch zu haben. Es gab eine Null-Nummer, dann die Ausgaben 1–5, die 6. Ausgabe Nummer gab es nur online.
  • Eine Radio-Station war täglich auf Sendung.

Vom Jamboree 2011 zu Rainbow Scouting

Das Weltpfadfindertreffen ist zum entscheidenden Moment für die Gründung der Initiative “Rainbow Scouting” geworden. Die beiden Gründer der Initiative, Günther „Güma“ Marincelj und Philipp Pertl, waren als Mitarbeiter im internationalen Jamboreeteam dabei. Dort mussten sie selbst erleben, wie von höchster Stelle angeordnet wurde, dass ein gemütliches Austausch- und Diskussionstreffen von schwulen und lesbischen Pfadfinder*innen am Lagergelände nicht in der Jamboreezeitung und im Lagerradio angekündigt werden durfte. Da andere Aktionen in der Lagerzeitung beworben wurden, ist darin eine klare Diskriminierung von LGBT-Pfadfinder*innen zu sehen.

Auch ein “Pride”, eine Regenbogenparade, am Jamboree Gelände wenige Tag später wurde von den Jamboree-Verantwortlichen skeptisch betrachtet und ebenfalls im Lagerradio und der Jamboreezeitung zensuriert. Noch am Jamboree hat Philipp als Teamling des internationalen Presseteams in ein Kontingentstreffen aller Länder das Thema „LGBT – schwul/lesbische Jugendliche – Pfadfinderei und Akzeptanz“ eingebracht und bei den Kontingentsleiter*innen für Diskussionen gesorgt – aber auch viel Zuspruch erhalten. Damit war der Startschuss für die Vernetzung von schwulen und lesbischen Pfadfinder*innen in Europa und weltweit gefallen.