Gleich im Nachbarland von Österreich ein Jamboree, das lockte viele an: offiziell nahmen nur 60 Pfadis teil. Das Motto lautete: Motto: „Face New Adventures“.
Die Fakten
- Was: 4. Jamboree
- Wann: 2. –16. August 1933
- Wo: Gödöllö, Ungarn
- Wer: 25.793 Teilnehmer aus 34 Ländern, davon 60 aus Österreich
- Motto: “Face New Adventures”
- Logo: der sagenumwobene Weiße Hirsch der Magyaren
Weitere Informationen
- Jamboree-Song 1933 in Gödöllö: “Boys, Look Ahead!”
https://jamboree.pfadfindermuseum.org/1933/1933song/ - Lagerort auf Google Maps:
https://www.google.com/maps/dir//47.5960091,19.347578
Anreise
Das Jamboree in Ungarn war für Österreicher besonders leicht erreichbar und so stürmten nicht nur die offiziellen Teilnehmer das Lagergelände. Pfadfinder aus Klosterneuburg bauten beispielsweise einfach Flöße und ließen sich die Donau hinabtreiben. Einen Plan, wie sie dann vom Lagergelände in Budapest wieder zurückkommen, hatten sie keinen: das würde sich schon ergeben.
Sprachliche Verständigung
Die inoffizielle Lagersprache war „Jamboresisch“ und bestand hauptsächlich aus Handzeichen und einem fröhlichen Lächeln. Darüber hinaus erhielt jedes ausländische Kontingent einen ungarischen Begleiter, einen sogenannten Cousin, der der fremden Sprache mächtig und für alle Übersetzungen zuständig war. Weitere Lagersprachen waren hauptsächlich Französisch und Deutsch, man verständigte sich damals auch in der Kunstsprache Esperanto, die sehr modern war.
1. Jamboree-Briefmarke
Die erste offizielle Jamboree-Briefmarke wurde herausgegeben.
Briefmarken 1933 in Gödöllö mit dem weißen Hirsch
Eröffnung
Im Österreichischen Rundfunk wurde in einer einstündigen Sendung die Eröffnung übertragen. Die syrischen Pfadfinder brachten ein lebendes Kamel mit, wie dieser Ausschnitt aus dem Skizzenbuch zeigt.
Skizze eines syrischen Pfadfinders mit einem Kamel am Jamboree 1933
Programm
Erstmals wurden auch Ausflüge organisiert. Seitdem ist es Brauch, beim Jamboree auch das Land und die Bewohner*innen kennenzulernen. Alle Lagerteilnehmer waren von der unglaublichen Gastfreundschaft der ungarischen Bevölkerung begeistert.
Nebenlager
Neben dem Jamboreelager gab es einige besondere Lager, wie ein Hilfslager für jene Pfadfinder, die aus irgendeinem Grund nicht am offiziellen Lagerplatz unterkommen konnten, ein eigenes Bubenlager, wo Wölflinge und Pagen zeitweilig lagerten, ein Fliegerlager und ein Seepfadfinderlager sowie ein eigenes „Taubstummenlager“ für alle am Jamboree teilnehmenden ausländischen und ungarischen gehörbehinderten Pfadfinder.